Informationen zu Lehre und Studium der Indologie
Entstanden als eine klassische Philologie hat die Indologie ihr Repertoire kontinuierlich erweitert. Heute gilt sie in erster Linie als Kulturwissenschaft, die sowohl Sprachen, Literaturen und Religionen als auch Kunst und Geschichte Indiens behandelt, und dies von den ersten Anfängen bis in die aktuelle Gegenwart. Diese historisch breite Perspektive – eine der wichtigsten Besonderheiten der heutigen Fachdisziplin Indologie – ermöglicht es, vor fundiertem philologischen Hintergrund Kontinuitäten, Brüche und Traditionalität der indischen Kulturen in den Blick zu nehmen.
BA und MA Indologie an der Georg-August Universität Göttingen
In Göttingen wird ein Zwei-Fächer-Bachelor- sowie ein Masterstudiengang Indologie angeboten. Beide Studiengänge dienen sowohl der wissenschaftsbezogenen als auch außerwissenschaftlichen akademischen Qualifikation.
Das Bachelor-Studium der Indologie umfasst eine dezidiert sprachlich-philologische Ausbildung. Durch den Erwerb solider Sanskrit- und/oder Hindi-Kenntnisse werden die Studierenden zur selbständigen Erschließung unterschiedlicher Texte befähigt (weitere Sprachkurse je nach Angebot). Darüber hinaus werden einführende und vertiefende Lehrveranstaltungen zu zentralen Äußerungen indischer Kultur(en) angeboten. Die Studierenden erhalten einen umfassenden Überblick zu Religionen, Kunst und Literaturen des südasiatischen Subkontinents sowie zur Landeskunde Indiens. Gleichzeitig sollen sie grundlegende kulturwissenschaftliche Theorien und Methoden kennen und anwenden lernen.
Die Master-Studierenden werden durch die Vertiefung der zuvor erworbenen Sprachkenntnisse zur Arbeit an und mit schwierigen Primärtexten befähigt. Thematischer Schwerpunkt des Master-Studiengangs ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den indischen Religionen und ihren Zeugnissen, vor allem in Bezug auf wichtige Einzelaspekte indischer Religionen in ihrem historischen, gesellschaftlichen, kulturellen und literarischen Kontext. Es wird Detailwissen zu hinduistischen und buddhistischen Traditionen und zur indischen Geistesgeschichte erworben. Der kulturelle Kontext, in die genannten Religionen eingebettet sind, wird durch die Analyse von Philosophie, Recht, Kunst, Politik, Wissenschaft und Technik erschlossen. Denn im indischen Kontext werden diese Bereiche oftmals gerade durch Religion integriert.
Der Praxisbezug beider Studiengänge besteht in erster Linie in der Beschäftigung der Studierenden mit kulturellen Phänomenen Indiens der Gegenwart, die auf einer lebendigen Vergangenheit fußen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Absolvent(inn)en über ein breites Wissens- und Kompetenzspektrum verfügen, das ihnen vielfältige Berufsfelder eröffnet.
Studium im Ausland
Es besteht die Möglichkeit, einen Teil des Indologie-Studiums im Rahmen des ERASMUS-Programms an einer der europäischen Partneruniversitäten zu absolvieren. Weitere Informationen zu ERASMUS finden Sie hier.
Berufsfelder für Indolog(inn)en
Das Studium der Indologie qualifiziert zu religions-, kultur- und literaturvermittelnden Tätigkeiten mit Bezug auf den indischen Raum. Berufsfelder finden sich an Universitäten und, bei entsprechenden Zusatzqualifikationen, in Museen, Bibliotheken, Kultureinrichtungen, im Verlagswesen, im Journalismus oder Tourismus sowie in der Arbeit mit Migrant(inn)en. Bei Kombination der Indologie mit Fächern wie etwa Medizin, Jura oder VWL ergeben sich zudem neue Möglichkeiten in der freien Wirtschaft, der Politik und im medizinischen Bereich.
Studienberatung:
Prof. Dr. Thomas Oberlies
Tel.:+49 - (0)551 - 39-13301
Dr. Ines Fornell
Tel.: +49 - (0)551 - 39-13303
Ines.Fornell(at)phil.uni-goettingen.de
David Herting, M.A.
Tel.: +49 - (0)551 - 39-13302