Seminar für Indologie und Tibetologie
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Sanskrit

Sanskrit (v. saṃskṛta, "kultiviert", "gepflegt") ist die Sprache der ab etwa 1700 v. Chr. nach Indien eindringenden vedischen Stämme. Seinen nächsten Verwandten hat es im Avesta, der Sprache des Zarathustrismus, und im Altpersischen, der Sprache der Inschriften der Achaimeniden; zur Familie des Indogermanischen zählend zeigt es engste Beziehungen in Grammatik und Wortschatz aber auch zum Griechischen, Lateinischen und Germanischen. So gehören Sanskrit nábhas `Dunst, Gewölk´, avestisch nabah, lateinisch nebula und Althochdeutsch nebul `Nebel´ zusammen. Das älteste textliche Dokument ist dergveda, eine Sammlung von Gebetshymnen der bereits erwähnten vedischen Stämme. Gegenüber der späteren, gemeinhin als `klassisch´ bezeichneten Sprache zeigt das sog. vedische Sanskrit eine Formenvielfalt, die ihresgleichen nur im Avestischen und Griechischen hat. Seine klassische Gestalt, vom Grammatiker Panini in konzisen Regeln beschrieben, erreichte das Sanskrit um etwa 500 v. Chr. durch schrittweise Reduzierung seines Formenbestandes. Dieses Sanskrits bedienten sich Philosophie und Religion, Wissenschaft und Dichtung, und von unwesentlichen Neuerungen abgesehen, blieb es letztlich bis in unsere Tage bestehen. Daneben bildeten sich unter dem Einfluß der Volkssprachen aber auch mehr volkstümliche Arten heraus, deren wichtigste das `epische´ Sanskrit ist, in welchem die beiden großen Epen, das Mahābharata und das Rāmāyaṇa, und die Purāṇas, mythologische Traktate der hinduistischen Religionen, verfaßt sind. Eine ähnliche Form fand in Texten der Erzählliteratur Verwendung.

 

 

Weitere Informationen zum Thema können Sie den folgenden, hier auch in elektronischem Format zur Verfügung gestellten Aufsätzen entnehmen:

Ralph Lilley Turner. Sanskrit Language and Literature.

In: Encyclopaedia Britannica: A New Survey of Universal Knowledge. Volume 19: Raynal to Sarreguemines. Chicago, London, Toronto 1959. 954-957.
Die Transliteration des Originals wurde modernisiert, und einige offenkundige Druckfehler wurden stillschweigend verbessert. Die Seitenzahlen der ursprünglichen Ausgabe wurden in eckigen Klammern und Fettdruck eingefügt. Das Original enthält über den hier wiedergegebenen Text hinaus noch eine bildliche Darstellung des Devanagari-Alphabets.

 

Manu Leumann. Merkmale des Sanskrit als Brahmanensprache und als Kunstsprache.

In: Asiatische Studien 18-19 (1965). 207-215.
Einige offenkundige Druckfehler wurden stillschweigend verbessert. Die Seitenzahlen der ursprünglichen Ausgabe wurden in eckigen Klammern und Fettdruck eingefügt.