Seminar für Indologie und Tibetologie
Laura SinnLaura Sinn |
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Eine haarige Angelegenheit: Das Cauḍa-Ritual des Jaiminīya-Gṛhyasūtra

Ziel der Arbeit ist es, eine Darstellung des gesamten Ablaufes des Cauḍa-Rituals zu geben. Als Basis für die Untersuchung dient dabei nicht die aktuell in Indien angewandte Ritualpraxis, sondern das Gṛhyasūtra der Jaiminīyas. Die Literaturgattung der Gṛhyasūtras und die dieser Arbeit zugrunde liegenden Quellentexte werden im ersten Teil der Arbeit vorgestellt. Zur Schaffung einer soliden Arbeitsgrundlage sind die betreffenden Textteile des Jaiminīya-Gṛhyasūtra übersetzt worden. Für die Gesamtdarstellung des Rituals war es notwendig, das Opferparadigma zu skizzieren. Hierzu galt es, den Text, den Willem Caland in seiner Edition des Jaiminīya-Gṛhyasūtra gibt, in einzelne rituelle Abschnitte zu unterteilen. Dies war zum einen mit Hilfe des Paradigmas, welches Caland vom Kauśika-Sūtra gibt, und zum anderen mit dem Opferparadigma der Baudhāyanas nach Pieter N.U. Harting möglich. Ferner wurden auch die anderen Gṛhyasūtras des Sāmaveda berücksichtigt. Daraufhin folgt die Unterteilung des Cauḍa-Rituals in Handlungsabschnitte. Abschließend wird eine Einordnung des Cauḍa-Rituals in das Opferparadigma vorgenommen. Mit der Darstellung des gesamten Ablaufs des Cauḍa-Ritulas ist die Grundlage für eine eingehende Interpretation des Rituals geschaffen.